Fast, faster my DAM!

Vor einigen Wochen ist mir mal wieder eine Studie zum Thema DAM Systeme in mein Postfach geflattert.
Diese Studie wurde diesmal von der „Research in Action GmbH“ durchgeführt und beleuchtete die wichtigsten DAM Player im DACH Markt. In ihrer Gesamtheit möchte ich nicht auf diese Studie eingehen, wer sich hier genauer informieren möchte, kann dies mit Sicherheit bei den Kollegen von „Research in Action machen“, ich möchte mir vielmehr einen Punkt aus den Umfragen herauspicken und diesen genauer beleuchten.
Bei der Befragung von DAM Anwendern lautete eine Frage:
„Wo werden Sie in den nächsten 12 Monaten bezüglich Digital Asset Management investieren?“
Die meisten Befragten beantworteten diese Frage mit „DAM System Performance“. Nun könnte man dies mal genauer hinterfragen und präzisieren was genau DAM System Performance denn bedeuten soll, grundsätzlich ist allerdings nach meiner Erfahrung tatsächlich das Thema Geschwindigkeit in Gänze, nicht erst seit Kurzem, sondern bereits seit einigen Jahren ein heißes Thema, das viele DAM Anwender umtreibt.
Dazu muss ich aus meiner Erfahrung sagen, dass es Anwendern, von DAM Hersteller Seite her, absolut nicht leicht gemacht wird, die Gründe für Performance Probleme zu analysieren und dann eben auch zu beseitigen.
Warum ist dies eigentlich so?
Nahezu alle DAM Hersteller stellen ihren Anwendern keine vernünftige „Test Suite“ zur Verfügung. Kaum ein System ist out of the box in der Lage Andockpunkte zu liefern mit denen man sich programmatisch verbinden kann und mit Hilfe derer man automatisiert Messergebnisse liefern kann.
Auch eine fehlende Simulation eines Echtzeitbetriebes ist, nach meiner Erfahrung nach, nicht vorhanden (sollten sie einen Hersteller kennen, der so etwas zur Verfügung stellt, freue ich mich sehr über Feedback).
Natürlich ist ein Echtzeitbetrieb nicht von Anwender zu Anwender 1:1 übertragbar, aber grundlegende Dinge hier anzubieten sind durchaus sinnvoll.
Wie z.B. verhält sich ein System, wenn sich 100 Anwender im DAM bewegen, was geschieht, wenn 25 dieser Anwender nun eine bestimmte Suche absetzen, 10 weitere Daten umrechnen und runterladen, während zwei Fotografen auf Fotoreise 20 GB an RAW Files hochladen. Das ganze nun noch in Relation zur Anzahl der Gesamtassets und der Anzahl der Datenbankfelder gesetzt und schon hat man ein durchaus kompliziertes Konstrukt, welches natürlich auch für die Hersteller der DAM Systeme schwer zu realisieren ist. Da dieses Thema aber für die Anwender eine derart hohe Priorität hat, wäre es schön, wenn hier etwas mehr Pionierarbeit geleistet werden würde.
Im Moment ist es für mich, als technisch versierten Consultant, der sich auch auf das Thema „Performance Analyse und Verbesserung bei DAM Systemen“ spezialisiert hat, ein sehr aufwändiges Unterfangen Performance Probleme zu identifizieren, ohne dass es hier bestimmte out of the box Lösungen der DAM Hersteller gibt. Natürlich kann ich jedesmal für meine Analysen eigene Simulationen mit cURL schreiben, die Schnittstellen des DAMs aufrufen und diverse Aktionen mit Daten ausführen, allerdings würde ich erwarten, dass Software Lösungen, die sich selbst im Enterprise Segment platzieren dies bereits mitliefern.
Hier möchte ich nochmals die Umfrage aufgreifen auf die ich oben mal verwiesen hatte. Die DAM Anwender möchten in „DAM System Performance“ investieren. Stellt sich hier die Frage, welche Investition wollen sie dann tätigen, um ihre DAM Performance zu verbessern? Tatsächlich sehe ich bei meinen Analysen, dass die meisten Performance Probleme systemisch sind. Damit meine ich, dass sie an dem eigentlichen DAM System selbst liegen. Verursachen können solche Probleme das Design der Software an sich, oder aber auch nicht selten Bugs in der Software, die z.B. zu einem Deadlock oder ähnlichen Problemen führen.
Natürlich darf man beim Thema Performance auch den Faktor Infrastruktur nicht aus den Augen lassen. Dazu gehören Analysen auf dem Servercluster, wie IOPS, CPU/ RAM Auslastung oder Ähnliches, genauso wie Analyse von Netzwerktraffic, Netzwerkdurchsatz, Latenzen, Firewalls, Proxies usw. In den aller meisten Fällen muss ich aus meiner Praxis allerdings sagen, dass die meisten, zumindest großen Unternehmen, eine durchaus performante Infrastruktur vorweisen können.
Für mich ist das Thema Performance bei DAM Systemen ein sehr Zentrales und das bereits seit vielen Jahren, daher fühle ich mich durch diese Umfrage bestätigt in meiner Wahrnehmung. Schwierig wird es nur an dem Punkt an dem Anwender nicht wissen, wo sie ihre Investitionen tätigen sollen, weil sie nicht in der Lage sind die Probleme zu identifizieren. Ein DAM Hersteller wird in der Regel immer dazu raten das eigentliche System, nämlich Hardware etc. höher zu dimensionieren, geholfen ist den Anwendern dadurch aber meist nur bedingt, oder aber im schlimmsten Fall gar nicht!

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